Reeder Johann Diedrich Bischoff

* Vegesack 1823
† ebd. 1893

Johann Diedrich Bischoff
* Vegesack 1823,
† ebd. 1893

Inhaber der 1859 gegründeten Partenreederei J. D.Bischoff in Vegesack, seit 1874 auch mit kleinen Dampfschiffen. 1899 aufgelöst. Nach ihm und seinem Sohn wurde die „Reeder-Bischoff-Straße“ in Vegesack benannt (früher Bahnhofstraße).
Friedrich Spengemann: Von Vegesacker Reedern, ihren Schifffen und Kapitänen, St. Magnus 1935, S. 3-20.

Hermann Friedr. Bischoff
* Vegesack 1861,
† Bad Oeynhausen 1920

Gründer der Dampfschifffahrtsgesellschaft „ARGO“ 1896, die aus der Partenreederei seines Vaters hervorgegangen war. Aufsichtsratsmitglied beim Bremer Vulkan, der AG Norddeutsche Steingutfabrik, der Bremer Wandplatten, der URAG und der BV Fischerei-Gesellschaft. Nach seinem Tod fusionierte die ARGO 1922 mit der Roland Linie AG.
Rolf Engelsing, in: Bremische Biographie 1912-1962, Bremen 1969, S. 42 f.
http://www.theshipslist.com/ships/lines/argo.htm

Die Bischoff-Villa, Bremen-Vegesack, Weserstraße 84

1886/87 erbaut als Hochzeitsgeschenk für den Reeder Hermann Friedrich Bischoff (1861-1920) und seine Ehefrau Marie geb. Danziger (1864-1942). Er hatte das Reedereigeschäft seines verstorbenen Vaters Johann Diedrich Bischoff (1823-1893) übernommen, aus dem 1897 die Dampfschifffahrtsgesellschaft ARGO AG hervorging, die als „Argo Reederei Richard Adler & Söhne“ bis 2002 bestanden hat. Bischoff war u.a. Aufsichtsratsmitglied beim „Bremer Vulkan“ und Mitbegründer der „Bremen-Vegesacker Fischereigesellschaft“. 1910 hat Friedrich Bischoff sich auf seinen Landsitz „Haus Windeck“ (vormals Tidemann, heute Kinderhort) in Grohn zurückgezogen und das Haus in Vegesack an Elisabeth Lange geb. Stümcke (1852-1954) verkauft, einer Cousine seiner Frau. Elisabeth Lange war wiederum die Witwe des Kaufmanns Johann Lange (1844-1896), einem Enkel des bekannten Schiffbauers. Deren Tochter Gesine war seit 1902 mit dem Oberlehrer Dr. Heinrich Leo verheiratet, dessen Nachkommen das Haus bis zum Ende der 1990er Jahre bewohnt haben. 1998 erfolgte die denkmalgerechte Restaurierung des Treppenhauses und der repräsentativen Räume in Hochparterre.

Architekturbüro:

Klingenberg & Weber (Oldenburg/Bremen). Ludwig Klingenberg (1840-1924) und sein Bischoff – LandgerichtPartner Hugo Weber haben in Vegesack an der Weserstraße auch die Villa Schröder/Lürssen (1887), die Villa Danziger/Theresienhaus (1888/89) und die Strandlust (1897/98) entworfen. Außerdem das Gerichtsgebäude in Bremen an der Domsheide (1891/95).

Besonderheiten:

Kombination aus Klinker und Muschelkalk. Über dem Haupteingang: Wappen mit Bischofshut als Hinweis auf den Namen des Bauherren. Originalausstattung größtenteils erhalten bzw. wiederhergestellt. 50 qm großes Esszimmer mit Holzvertäfelung und Stuckdecke. Argonauten-Zimmer mit Holzvertäfelungen. Hier finden sich Motive aus der griechischen Argonauten Sage, sowie zur Reederei J.D.Bischoff (1857) und ARGO (1897). Holz-Bildhauer war Nikolaus Bunkenborg (1839-1906) aus Warfleth, der zunächst in Bremerhaven und ab ca. 1888 in Vegesack ansässig und tätig war. Er ist für seine Gallionsfiguren bekannt gewesen.

Quelle: Thomas Begerow, Berlin