Schröder – Danziger
Auf dem Grab gibt es 2 Tafeln:
- Linke Grabtafel:
Hermann Danziger (* Gotha 13.12.1831, + Vegesack 12.5.1900) und dessen Ehefrau Mathilde Danziger geb. Schröder (* Vegesack 5.7.1833, + Vegesack 24.2.1913 - Rechte Grabtafel:
Johann Friedrich Schröder (* Vegesack 13.8.1831, + Vegesack 14.2.1888) und dessen Ehefrau Charlotte Schröder geb. Reichwagen (* Himmelpforten 9.5.1842, + Ilten bei Burgdorf 5.10.1914), sowie deren Mutter Charlotte Elisabeth Reichwagen geb. Brecht (* 5.10.1808, + 28.1.1896).
Johann Friedrich Schröder und Hermann Danziger waren die Eigentümer der 1821 gegründeten Branntweinbrennerei und Geneverfabrik „B.H. Schröder Söhne“ (Buchtstr. 35) sowie des Schiffsausrüstungsgeschäfts „Schröder & Co“ (Am Hafen 5), und der Firma „J.F. Schröder“ (Am Hafen 2), die mit Kolonialwaren, Eisen und Farben handelte. Die Brennerei befand sich an der heutigen Rohrstrasse neben dem Haus Nr. 5 (heute Pension Weserblick) an der Zufahrt zur Fähre. Seit 1791 existierte an dieser Stelle bereits die Bierbrauerei und Brennerei von Joachim Deetjen. Dazu gehörten zwei Packhäuser neben dem Fähranleger direkt am Weserufer, die 1919 zusammen mit dem Geschäftshaus Am Hafen 5 abgerissen wurden, um Platz zu machen für den heutigen „Utkiek“. In das Haus Am Hafen 2 zog 1919 die Segelmacherei von Friedrich Beilken ein.
Die Familien Schröder und Danziger haben in Vegesack bis heute sichtbare architektonische Spuren hinterlassen. Hermann Danziger wohnte mit seiner Familie zunächst in der Villa Grünestr. 1 (Jaburgstr. 1), in der heute der Kindergarten der Kirchengemeinde untergebracht ist. Das schöne Haus ließ Bernhard Hinrich Schröder (1794-1868) 1863 als Hochzeitsgeschenk für seine jüngste Tochter Mathilde Danziger errichten. Bevor die Kirchengemeinde die Villa 1959 kaufte, wohnte dort der Geschäftführer der Firma Leffers, H. Rüländer (deshlab auch “Leffers-Villa”).
Die ältere Tochter Elisabeth war mit dem Apotheker Ferdinand Stümcke (1823-1884) verheiratet, dem die Sonnen-Apotheke an der Hafenstrasse 26/27 gehörte, doch weder die Apotheke, noch dessen Grabmal blieben erhalten. Von 1965 bis 1968 war in der ehemaligen Apotheke das Eichamt untergebracht
Nach dem Tod von J.F. Schröder wurden die drei Firmen 1889 an C.W.H. Diekhoff verkauft, der die Geneverfabrikation aufgab, aber die anderen Geschäfte weiterführte.
Kurz vor seinem Tod hatte sich J.F. Schröder von dem Bremer Architekturbüro Klingenberg & Weber eine eindrucksvolle Villa auf dem hohen Weserufer errichten lassen (Weserstr. 79/78a). Hier wohnten später der Direktor vom „Bremer Vulkan“ Heinrich Meyer, sowie die Familie des Werftinhabers Gerhard Lürssen.
Hermann Danziger dagegen hat sich vom gleichen Architektenbüro die Villa Weserstr. 80/81 entwerfen lassen. In diesem Haus befand sich 1928 bis 2010 das katholische Theresien-Kinderheim. H. Danziger hatte zwei Kinder, die Tochter Maria Elisabeth hat den Reeder Heinrich Friedrich Bischoff geheiratet und der Sohn Dr. jur. Daniel Danziger (1869-1933) wurde Rechtsanwalt in Bremen. Sein Grabmal befindet sich auf dem Riensberger Friedhof. J.F. Schröders einziger Sohn Bernhard fand dagegen in Vegesack seine letzte Ruhestätte (siehe dort).
Quelle: Thomas Begerow, Berlin
Im Jahre 1865 wurde eine private Höhere Töchterschule unter Zusammenlegung von fünf kleineren Schulen dieser Art, interessanterweise als Aktiengesellschaft, gegründet. Initiatoren waren der Apotheker Ferdinand Stümcke und der Investor Hermann Danziger, der ein Startkapital von 25.000 Thalern stiftete. Die Schule bestand bis 1901. Dann wurde sie in städtische Regie übernommen und hieß Städtische Höhere Mädchenschule Vegesack. weiter ->