Entstehung des neuen Friedhofs
Der alte 1821 angelegte Friedhof an der Vegesacker Kirche wurde nach einem halben Jahrhundert zu klein. Die Kirchenverwaltung sah sich vor die Notwendigkeit gestellt, einen neuen Friedhof zu schaffen. In Lobbendorf an der Landstraße von Vegesack nach Blumenthal, wurde am 20. August 1873 ein Grundstück, 7 Morgen groß, für 2500 Rtlr. Courant erworben.
Die Einweihung des Friedhofes fand am 23. April 1876 statt. Zu gleicher Zeit wurde der alte Friedhof geschlossen.
Die erforderlichen Erdarbeiten übernahm Joh. Ewald in Lesum für 2025 Mark. Außer einer Einfriedigung wurde der Bau einer Wohnung für den Friedhofsgärtner für notwendig erachtet. Die Anlage des Friedhofes auf Blumenthaler Gebiet machte noch eine Auseinandersetzung mit Blumenthal nötig. Es heißt in den Akten: „Von der Kirchengemeinde Vegesack sind 600 Mark an die Küsterei zu Blumenthal gezahlt, wogegen für immer auf eine Gebührenforderung seitens des Küsters zu Blumenthal für Beerdigungen von Leichen aus Vegesack auf dem im Bezirk der Parochie Blumenthal von der Gemeinde Vegesack angelegten Begräbnisplatz verzichtet wird.“ Durch dieses Abkommen wurden hässliche Zänkereien, wie sie 300 Jahre früher vorkamen, unmöglich gemacht.
Manche Familien entschlossen sich, die Leichen ihrer Angehörigen nach dem neuen Friedhof überführen zu lassen. So auch die Familie Lange, sie ließ ihr schönes Grabmal, das auf älteren Ansichten der Kirche in seiner überragenden Größe deutlich zu sehen ist, nach Lobbendorf schaffen.
Als erstes wurde auf dem neuen Friedhof ein kleines Mädchen bestattet. Der Stein mit der Inschrift ist noch heute erhalten.
Hier ruhet unsere liebe Tochter Frieda Marie Louise Lohmann.
geb:d.18 August 1874. gest:d.10.April 1876.